Juni 2007 - North Battleford, Saskatchewan, Canada


Kanadas Provinz Saskatchewan ist neben Manitoba die Kornkammer des Landes. Endlose Felder und kleine Bauminseln prägen die Landschaft, wo in vergangenen Zeiten riesige Büffelherden über die Prärie zogen.
North Battleford ist eine kleine Stadt mitten in Saskatchewan.
Hier stoßen wir auf dieses Schild:

 
(auf deutsch in etwa: pflanze eine Reihe für die Foodbank an!)

Und eine Straße weiter finden wir die Foodbank:



Wir gehen hinein und stellen uns als Mitglieder einer deutschen Foodbank bzw. Tafel  (www.tafel.de) vor. Die Leute freuen sich über den Besuch und wir dürfen einen Blick "hinter die Kulissen" werfen.
Dies ist eine kleine Foodbank mit 2 Angestellten und vielen Freiwilligen. Es gibt einen ehemaligen Möbelwagen, der im Winter oft Probleme macht, mit dem die Ware abgeholt wird. Nach dem Sortieren wird die Ware in Kisten, in die sogenannten Hampers, gepackt, die dann an die Bedürftigen kostenlos ausgegeben werden. Brot ist, wie auch bei uns, immer genug vorhanden. Obst und Gemüse sind, anders als in Deutschland, eher Mangelware. Nur zur Erntezeit, im August/September, gibt es reichlich. Auch die Milch ist so knapp, dass sie teilweise nur an Familien mit Kleinkindern ausgegeben wird.
Wir bekommen Kontaktadresse und Wegbeschreibung zu Edmontons Foodbank, zu der wir unbedingt hinsollen. Das haben wir auch vor.


Lebensmittelausgabe in North Battleford


Lagerraum North Battleford


Juni 2007 - Edmonton, Hauptstadt der Provinz Alberta, Canada

Alberta ist eine der reichsten Provinzen Kanadas. Das fruchtbare Prärieland geht im Westen in die Rocky Mountains über, wo die berühmten Nationalparks Banff und Jasper liegen.
Edmonton hat knapp eine Million Einwohner. Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung (unter anderem durch große Erdölvorkommen) beschert den Einwohnern neben steigendem Wohlstand auch enorm gestiegene Grundstücks- und Mietpreise. Hier sind die Mieten nicht, wie in Deutschland, an einen Kostenindex gebunden, sondern können fast beliebig erhöht werden. Das hat zur Folge, dass der ärmere Teil der Bevölkerung in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Um die Miete zahlen zu können, müssen anderweitig Abstriche gemacht werden - oft beim Essen.
Die Edmonton Food Bank, 1981 als erste Foodbank in Kanada gegründet, unterstützt diese Menschen.
 

Die Foodbank in Edmonton. 8 Fahrzeuge, vom Van bis zum 5-Tonner, holen und verteilen die Ware.
An über 140 Ausgabestellen, in Kirchengemeinden, sozialen Einrichtungen etc. werden monatlich tausende von Menschen mit Lebensmittelkartons versorgt.


Auch hier freut man sich über den Besuch aus Deutschland, und wir bekommen eine Führung durch die Foodbank.


Die Lagerhalle hat gigantische Ausmaße. In Kühl- und Gefrierhäusern lagert verderbliche Ware.
Jährlich werden über 3.000 Tonnen Lebensmittel angenommen und verteilt.
Im Monat werden rund 300.000 Snacks und Mahlzeiten an Schulen, Suppenküchen etc. ausgegeben.


Palettenweise "Überraschungskartons". Eine Firma holt von Supermärkten unverkäufliche Ware ab - Dosen mit Knick, beschädigte Umkartons etc. und gibt diese an die Foodbank weiter.


An diesen Tischen werden die "Überraschungskartons" ausgepackt und sortiert.


Die Packstation für die Hampers, die Lebensmittelkisten für die Bedürftigen.
Jede Woche helfen 150 Freiwillige, die Arbeit in der Foodbank zu bewältigen.


Extra für uns kam das Maskottchen der Foodbank: "Fill-Up, the Grocery Bag" - zu deutsch etwa "Füll-mich, die Einkaufstasche".

Die Edmonton Foodbank hat eine sehr aktive Öffentlichkeitsarbeit. Auf den großen Sportveranstaltungen, Trachtenfesten, Weihnachtsfeiern und vielen kleineren Veranstaltungen kommen järlich etwa 1 Million Kanadadollar (rund 700.000 Euro) in bar an Spenden zusammen. Dazu kommen Lebensmittelspenden von rund 13 Millionen Dollar.
In vielen Läden stehen Boxen für Lebensmittelspenden. Zur Weihnachtszeit läuft die Aktion "Stuff-a-Bus": Ein Linienbus sammelt Lebensmittelspenden vor Edmontons Einkaufszentren.     

Wir bedanken uns bei Edmonton's Food Bank für den herzlichen Empfang und die vielen Informationen!

mehr unter:
www.edmontonsfoodbank.com


9.Juli 2007 - Inuvik, Northwest Territories, Canada

Hoch im Nordwesten Kanadas bildet der Mackenzie River ein riesiges Delta, bevor er ins Polarmeer fließt. An diesem Delta liegt Inuvik, 3.296 Einwohner, erreichbar nur per Flugzeug oder über eine 750 km lange Schotterstasse, den Dempster Highway. Die Einwohner sind entweder die Ureinwohner, Eskimos und Indianer, oder die "Dazugezogenen", die meist bei den Erdölfirmen arbeiten.
Von etwa Mitte Mai bis Mitte August geht hier die Sonne nicht unter, dafür wird es in den Wintermonaten kaum hell.
Es ist unglaublich heiß heute, 30 Grad im Schatten!


Füer eine bessere Versorgung mit Gemüse gibt es hier eine einzigartige Einrichtung, das kommunale Gewächshaus. 72 Familien haben hier ihren kleinen "Schrebergarten" unter Folie.


Neben dem Gewächshaus steht Inuviks Foodbank:   






Leider ist die Foodbank geschlossen. Auf der Eingangstüre findet sich folgende Aufschrift:



Unter der Telefonummer ist niemand zu erreichen. Ist die Foodbank überhaupt noch aktiv? Heute ist Montag, und bis zum möglichen Öffnungstag am Mittwoch möchten wir nicht warten.
Im Besucherinformationszentrum fragen wir nach und treffen dort Jodie, die auch schon in der Foodbank geholfen hat.
Von ihr erfahren wir, dass die Foodbank noch offen ist und hauptsächlich im Winter arbeitet. Auch sie erreicht niemand, jedoch bekommen wir die Emailadresse der Foodbank. Von Dawson City aus, wenn wir wieder Internetzugang haben, werde ich versuchen, ein paar Informationen zu bekommen.

Am 15.7. finde ich diesen Zeitungsartikel von "Siku News"zur Inuvik Food Bank im Internet.

Es scheint, als fehle es in Inuvik an allem. Die Lebensmittel sind knapp, der Kühlschrank defekt. Diesen Winter hatten sie mehr Zuspruch als sonst:

Inuvik's food bank struggles

A broken fridge and no soup doesn't keep the sole food bank in the Northwest Territories' Beaufort Delta region from handing out food.

Publisert: 26.06.07 04:26

During a tour of the Inuvik Food Bank, Mandie Abrams opens a refrigerator to reveal about 20 bags of cereal to a reporter." The fridge is broken, so that's all we can keep in here," she told the Inuvik Drum.
The centre still has a deep freezer, which on June 21, contained some donated muskox, but Abrams said the food bank doesn't have money for repairs.So the fridge will stay broken for now.
"Since January we've given out 918 bags of food," said Abrams. "We've had very high usage this year. A normal night would be about 40 bags, but we were having 90-bag nights this winter."
The Food Bank is a volunteer organization, and the centre's 12 volunteers must work to stretch every dollar, so the centre can stay open on Wednesdays.
"We need to sort and bag all the food and arrange to have volunteers here. It takes quite a bit," Abrams said, adding the centre must also be cleaned and records kept.

The biggest problem is finding donors.
"We've been very fortunate to have the generosity of people making donations. But in times like these, the most difficult part is just keeping food on the shelves," she said. "We're missing a lot of our staples. We need pasta and rice, we're out of fruit, we need soup."
Under the current rules, a typical client receives one regular-sized grocery bag of food every two weeks.
These bags usually contain pasta and sauce, two fruit and two vegetables, a can of beans and two soups.
In Inuvik, this bag would cost about $22 to $25.
Inuvik's food bank is the only one in the Beaufort Delta.



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